Technik

1.1 "Muss ich mein Eigenhaar komplett (oder sehr kurz) abschneiden, um eine Perücke zu tragen?"

Nein. Die Perücken werden Ihnen bei uns individuell angepasst. Im Falle einer bevorstehenden Chemotherapie oder Operation stehen wir Ihnen gerne persönlich mit unseren Erfahrungen zur Seite. Gerade während dieser für Sie unangenehmsten Phase werden Sie eine einfühlsame Beratung besonders schätzen.


1.2 "Schadet das Tragen einer Perücke meinem (neu nachwachsenden) Eigenhaar?"

Nein. Wir verlassen uns bei dieser Aussage auf jahrelange, umfassende, eigene Erfahrungen: Sie müssen sich diesbezüglich keine Sorgen machen.


1.3 "Ich möchte eine Echthaarperücke, weil diese natürlicher aussieht als eine Synthetikhaarperücke!"

Diese Aussage ist so nicht richtig: Der Grund für solche (weitverbreiteten) falschen Annahmen hat seinen Ursprung in der Wortwahl: Die Interpretation „Echthaar = echt“, „Synthetik = künstlich“ wäre an sich logisch.

Und doch ist es etwas anders:

Mindestens so wichtig wie das Haarmaterial ist die Machart des Stirn-/Oberkopfbereiches (Unterschied Modeperücken sind tressiert, Medicalperücken Monofilament/handgeknüpft, oft auf einem transparenten Netzgewebe für grösstmögliche Natürlichkeit): Verlassen Sie sich bei der Auswahl der Materialien auf uns: Es geht uns absolut nicht darum, Ihnen einfach das „billigste“ oder „teuerste“ zu verkaufen, sondern die Lösung, welche individuell für Sie und Ihre Ansprüche passend ist. Wenn Sie jedoch nach einer „Faustregel“ für Materialienauswahl suchen:

Bei Kurzhaarfrisuren im klassischen, modischen oder trendig-modischen Bereich ist Synthetikhaar oft die bessere Lösung (Leichtigkeit, riesige Frisuren- und Farbauswahl, sehr einfache Pflege usw.), bei Langhaarfrisuren, insbesondere bei (überschulter)langem, glattem Haar ist hingegen Echthaar oft die „langlebigere“ und schlussendlich für Sie somit (trotz höherem Anschaffungspreis) kostengünstigere Variante: Echthaar kann und darf von der Trägerin auch umgestylt werden.

Wie erwähnt: Sie dürfen sich auf uns verlassen, dass wir Ihnen in der persönlichen Beratung alle Vor- und Nachteile nach bestem Wissen und Gewissen erläutern werden, um Ihre individuellen Ansprüche und Bedürfnisse zu erfüllen.


1.4 "Ich möchte nur ein Haarteil tragen, weil dies immer natürlicher aussieht als eine Perücke!"

Diese Aussage ist so nicht richtig und muss differenziert werden:

a) Sollte Ihre Problemzone den Stirnbereich und/oder Oberkopf betreffen, ist sie möglicherweise sogar wirklich falsch, da gute Medicalperücken gerade im Sichtbereich eine optisch hervorragende (= unsichtbare!) Lösung darstellen. Zudem sind sie im Handling sehr einfach und sicher zu montieren und bequem zu tragen.

b) Sollte ihre Problemzone den Hinterkopf/Wirbelbereich betreffen, dann sind Haarteile tatsächlich oft eine ideale Lösung, wobei diese dann materialmässig eher im Echthaarbereich zu suchen sind. Grund dafür ist die gute Frisierbarkeit, auch können nötigenfalls gewisse Farbveränderungen im Laufe der Zeit vorgenommen werden. Nach unserer Interpretation sollte Echthaar nicht mit einem Synthetikteil „vermischt“ werden, die Optik kann zu unterschiedlich sein. Diese Aussage fällt uns auch leicht, weil für kleine „typische“ Hinterkopfteile die Preisunterschiede zwischen Echthaar und Synthetik nicht von grosser Bedeutung sind.

Wichtig: Der Umgang mit kleinen Haarteilen ist bei richtiger Beratung beim Kauf keine Kunst, setzt aber trotzdem eine gewisse „Fingerfertigkeit“ der Kundin voraus. Bei älteren Klientinnen spielt dabei manchmal auch die Beweglichkeit eine gewisse Rolle: Es ist nicht jederfrau’s Sache, am eigenen Hinterkopf zu frisieren.

Tipp: Ein solches Haarteil nie ohne Beratung kaufen: Ein persönlicher (Erst)besuch bei der Auswahl ist fast unabdingbar, weil schlussendlich auch die Farbwahl exakt getroffen werden muss. Erfahrungsgemäss sind oft noch kleine Anpassungsarbeiten notwendig, denn: Ein schlecht sitzendes Haarteil wäre dadurch als solches sichtbar und genau das soll es natürlich nicht sein.


1.5 "Kann ich eine Synthetikhaar-Perücke umfärben?"

Nein, das ist technisch grundsätzlich nicht möglich.


1.6 "Kann ich eine Synthetikhaar-Perücke mit Lockenstab oder Haartrockner bearbeiten?"

Nein, Vorsicht:  Halten Sie Hitze von Synthetikhaar unbedingt fern!

Die von uns verkauften Synthetikhaare entsprechen zwar ausnahmslos den gesetzlichen Normen bezüglich schwerer Entflammbarkeit usw.

Bei Hitzeeinflüssen durch Lockenstäbe, Haartrockner usw. „zerbrechen“ und/oder „schrumpfen“ die Fasern: Eine auf diese Weise beschädigte Faser ist irreparabel.


1.7 "Ich trage eine Langhaarperücke in Synthetik, bei der sich die Haare unterhalb des Nackenbereiches verheddern? und/oder Ich trage eine Langhaarperücke in Synthetik und habe das Problem, dass die Haare unterhalb des Nackenbereiches etwas verfilzt sind"

Ja, das ist physikalisch bedingt üblich. Ueberall dort, wo Haare mit der Kleidung in Kontakt kommen, entsteht Reibung. Reibung bedeutet Wärme und insbesondere Synthetikfasern mögen dies nicht. Es gibt aber zur „Linderung“ und Behebung dieses „naturbedingten“ Problems einige Lösungen im Bereich der Pflege.

> Siehe deshalb auch Pflegetipps


1.8 "Kann ich eine beschädigte Synthetikhaar-Perücke reparieren lassen?"

Ja, wir können grundsätzlich fast alles reparieren. Ausnahme: Wenn Hitze-Einwirkung (z.B. durch Haartrockner) die Faser zerstört hat.

Vorgängig zu einer Reparaturarbeit klären wir jedoch mittels Augenschein ab, ob dies für Sie wirtschaftlich lohnenswert ist. Wir können Ihnen einen kurzen telefonischen oder mündlichen Kostenvoranschlag erstellen. Schriftliche Kostenvoranschläge für Versicherungen sind wegen des administrativen Aufwandes grundsätzlich kostenpflichtig.

P.S. Wir sind keineswegs daran interessiert, kostspielige und/oder wirtschaftich unnütze Reparaturen für Sie auszuführen: Die seriöse, reelle Abklärung ist ergo auch in unserem eigenen Interesse.


1.9 "Kann ich eine Perücke in Grösse und Schnitt nachträglich ändern?"

Ja, dies ist in den meisten Fällen grundsätzlich möglich. Vorgängig zu einer Aenderung klären wir jedoch mittels Augenschein ab, ob dies technisch einwandfrei machbar und für Sie wirtschaftlich lohnenswert ist.

Umformungen (beispielsweise einer glatten Synthetikperücke zu einem Lockenkopf) sind aufgrund der unter Punkt 1.7 erwähnten technischen Voraussetzungen nicht möglich.


1.10 "Wie lange ist die Lebensdauer von Synthetikhaar-Perücken?"

Dies hängt von zwei Faktoren ab:

a) der Haarlänge und

b) ob Sie Ihre Zweitfrisur täglich oder nur gelegentlich tragen.

Zur Frage an sich werden Sie an den meisten Orten sehr unterschiedliche Antworten erhalten.

Wir beantworten diese Frage deshalb ausschliesslich aus eigenen, langjährigen Erfahrungen (also fernab der grauen Theorie oder zweifelhaften Werbeaussagen):

Synthetikhaar bei täglichem Tragen (als Haarersatz), Kurzhaar ca. 6 Monate

(Jahresbedarf somit normalerweise 2 Perücken)

Synthetikhaar bei täglichem Tragen (als Haarersatz), Langhaar ca. 4 Monate

(Jahresbedarf somit normalerweise 3 Perücken)

Bitte berücksichtigen Sie, dass wir bei diesen Aussagen grundsätzlich relativ pessimistisch rechnen, denn wir gehen bei diesen Angaben davon aus, dass unsere Kundinnen grundsätzlich immer ein Zweithaar in tadelloser optischer Qualität tragen. Demzufolge sind obige Angaben als „Mindestangaben“ zu verstehen.

Bei nur gelegentlichem Tragen ist die Lebensdauer praktisch „unbegrenzt“.

Es kann sich bei obigen Angaben natürlich nur um Durchschnittswerte handeln: Wir haben (oft junge) Kundinnen, deren Lebensumstände (durch aktiven Beruf, Freizeit...) die Zweitfrisur sehr beanspruchen und im Gegensatz dazu (meist ältere) Klientinnen, deren Zweithaar durch kürzere Frisurenvarianten, sorgfältige Pflege und „ruhigere“ Lebensumstände selbst nach einem Jahr noch in hervorragendem Zustand ist.

Wenn wir Sie persönlich bei uns beraten können, erweisen sich unsere dann gemachten Prognosen meist als recht zuverlässig, sodass wir Ihnen auch recht zielsicher die Zweithaarkosten während eines Kalenderjahres kalkulieren können.


1.11 "Wie lange ist die Lebensdauer von Echthaar-Perücken?"

Dies hängt von zwei Faktoren ab:

a) der Haarlänge und

b) ob Sie Ihre Zweitfrisur täglich oder nur gelegentlich tragen.

Zur Frage an sich werden Sie an den meisten Orten sehr unterschiedliche Antworten erhalten.

Wir beantworten diese Frage deshalb ausschliesslich aus eigenen, langjährigen Erfahrungen (also fernab der grauen Theorie oder zweifelhaften Werbeaussagen):

Echthaar bei täglichem Tragen (als Haarersatz), Kurzhaar rund 1 - 2 Jahre

Echthaar bei täglichem Tragen (als Haarersatz), Langhaar rund 1 Jahr

Wir sind in diesen Aussagen relativ pessimistisch, denn wir gehen bei diesen Angaben davon aus, dass es sich um qualitativ hochwertiges Echthaar handelt und unsere Kundinnen immer eine Zweitfrisur in tadelloser optischer Qualität tragen. Demzufolge sind obige Angaben als „Mindestangaben“ zu verstehen.

Bei nur gelegentlichem Tragen (und sorgfältiger Aufbewahrung) ist die Lebensdauer praktisch unbegrenzt.


1.12 "Was tun, wenn ich allergisch auf synthetische Materialien bin?"

Eine wirkliche Allergie auf Materialien von Perücken ist höchst selten und kommt in unserer Praxis über Jahre nur in absoluten Einzelfällen vor. Dies auch, weil die Materialien von unseren renommierten Lieferanten dermatologisch getestet sind.

Was in der Praxis viel häufiger ist: Der Eindruck einer (scheinbaren) „Allergie“, wenn Sie erstmals eine Perücke tragen werden: Ihr Körper und Ihre Kopfhaut benötigen möglicherweise eine gewisse Eingewöhnungszeit an Ihre Zweitfrisur: Währenddessen die meisten Kundinnen damit überhaupt keine Probleme haben, kann es in anderen Fällen durchaus ein paar Tage dauern, bis sich Körper und Kopfhaut wirklich darauf eingestellt haben.

Sollten Anzeichen einer wirklichen Allergie bestehen, müsste Ihr Arzt/Dermatologe weiterhelfen. Wie erwähnt ist dieser Fall äusserst selten. Sollten Sie wissentlich über Allergien verfügen, bitten wir Sie, uns dies unbedingt vorgängig zu einer Beratung oder eines Kaufes mitzuteilen.


1.13 "Zwischen gleichen Perückenmodellen stelle ich trotzdem Differenzen fest!"

Besonders langjährige Zweitfrisuren-Trägerinnen kennen das Thema: Keine Perücke ist wirklich absolut 100% identisch zur anderen. Dies ist technisch bedingt, denn Haarschnitte können nun mal nicht von millimetergenauen Maschinen ausgeführt werden – gottseidank ;-)

Was oft vergessen wird: Die Umstellung von einer ausgetragenen zu einer fabrikneuen Perücke ist für die (versierte) Trägerin natürlich durchaus feststellbar: Ein profaner Vergleich: Selbst wenn Sie neue Schuhe oder Textilien tragen und/oder diese durch Neue ersetzen, werden Sie Unterschiede feststellen. Hier gilt es einfach, ein kleines bisschen Geduld zu haben: Im Falle von Zweitfrisuren ist das „Problem“ in der Praxis meistens nach der ersten Haarwäsche wieder eingepegelt.


1.14 "Stellen Sie die Perücken selber her?"

Nein. Das macht schon deshalb keinen Sinn, weil es heutzutage so hervorragende „Fertigprodukte“ gibt, die wir (fertigungs)technisch kaum überbieten könnten.

Hingegen arbeiten wir sehr häufig mit Fertig- (oder Halbfertig)modellen, die wir in der von Ihnen gewünschten Form ändern, umbauen, verkleinern, vergrössern, verdichten usw.

Dies wiederum passiert durch unsere Fachspezialistinnen im eigenen Atelier.


1.15 "Wo werden Perücken hergestellt?"

Praktisch überall auf der Welt. Ein Grossteil unserer Produkte stammt aus Thailand, Japan, den Philippinen und China. Obwohl häufig Preisgründe dafür vermutet werden, ist dies längst nicht mehr zutreffend.

Wichtiger: Wir beziehen unsere Produkte von weltweit anerkannten Produzenten und arbeiten ausschliesslich (und überwiegend seit vielen Jahren) mit denselben Lieferanten zusammen.


1.16 "Wovon und wie werden die künstlichen Haare (Synthetik) hergestellt?"

Das Ausgangsprodukt für die Faser ist Erdöl, wie dies bei vielen Textilien der Fall ist. Da diese Frage immer wieder auftaucht (nicht nur von Auszubildenden) wollten wir es an dieser Stelle kurz erwähnen: Hingegen bitten wir um Verständnis, dass es den Rahmen dieses FAQ sprengen würde, näher auf die Fertigungsprozesse einzugehen, zumal diese doch primär für Zweithaarspezialisten interessant sind.


1.17 "Von wo stammen die Echthaare, aus welchen Perücken hergestellt werden?"

Echthaar (Menschenhaar)

ist entweder als europäisches Echthaar (Eurohaar), als Chinahaar (im Fachhandel als „Exporthaar“) bezeichnet oder Indohaar (Indien) im Handel. Im Angebot sind Schnitthaar oder Wirrhaar, Schnitthaare sind lange (minimum 30 cm) abgeschnittene Echthaare. Als Wirrhaar bezeichnet man ausgekämmtes Menschenhaar, das noch ungeordnet (wirr) ist. Bevor Wirrhaar verarbeitet werden kann, muss es präpariert (geordnet) werden.

Europäisches Haar ist in allen Naturfarben erhätlich. Aufgrund des geringen Angebotes ist es sehr teuer und wird praktisch nur für individuelle Fertigungen verwendet. Eurohaar aus Skandinavien erzielt die höchsten Preise, weil es heller und feiner ist als Haar aus anderen europäischen Ländern wie z.B. Russland oder Rumänien.

Chinahaar stammt wie der Name sagt aus China. Indohaar kommt aus Indien oder Indonesien. Beide Haarqualitäten sind wesentlich dicker als europäisches Haar, wobei das Indohaar dem europäischen Haar sehr nahe kommt. Um sie unserem Haar anzugleichen, werden Chinahaar und Indohaar chemisch verfeinert: Die Schuppenschicht wird mit Chemikalien teilweise und bei sehr dickem Haar ganz abgetragen. Da diese Haare für europäische Verhältnisse meistens zu dunkel sind, werden sie blondiert und neu eingefärbt. Diese Verfeinerung und Farbveränderung der China- und Indohaare wird als Haarveredelung bezeichnet.

China- und Indohaare kommen in grösseren Mengen vor und sind trotz höherer Verarbeitungskosten immer noch wesentlich preisgünstiger als Eurohaare.

Indisches Haar ist für Haararbeiten insgesamt sehr gut geeignet, da es eine erstklassige Qualität aufweist: Indische Frauen opfern traditionellerweise das (meist zu Zöpfen geflochtene) Haar bei ihrer Hochzeit (als Symbol für den Beginn eines neuen Lebensabschnittes), wenn sie von einer Gottheit in einem Tempel etwas besonderes erbitten oder aus Dankbarkeit. Man rechnet, dass sich eine Inderin mindestens einmal, oft aber auch drei- oder viermal im Leben von Ihren Haaren trennt. Die Schuppenschicht dieser Haare ist normalerweise kerngesund, da Inderinnen ihr Haar nur selten chemisch behandeln lassen. Durch das Flechten zu einem Zopf liegen die Haare überdies in eine Richtung.

Die Frauen schenken ihre abgeschnittenen Zöpfe dann einem Tempel, der sie wiederum an Haarhändler verkaufen. Für die Mönche ist der Verkauf der Haare eine wichtige Einnahmequelle.

Kunsthaar (Synthetikhaar)

Die heute verwendeten Synthetikfasern sind visuell vom Echthaar kaum mehr zu unterscheiden. Synthetikhaar weist gegenüber dem Echthaar einige Vorteile auf: Es nimmt keine Feuchtigkeit auf und ist daher formbeständiger. Es ist gleichmässig mit Farbstoffen durchfärbt und dadurch farbbeständig. Es kann in beliebigen Längen hergestellt werden. Es ist preisgünstiger, da es in beliebiger Menge produziert werden kann. Synthetikhaar hat jedoch einen wesentlichen Nachteil: Es lässt sich nicht mit coiffeurkosmetischen Mitteln einfärben. Die meisten Fasern sind nicht hitzebeständig, doch es gibt neuerdings auch Kunsthaarfasern, die bis zu 190 Grad Celsius aushalten.

Obwohl schon mit heutigen Synthetikfasern eine hervorragende Natürlichkeit angeboten werden kann ist damit zu rechnen, dass in den nächsten Jahren die Technologie der Synthetikhaare weiter fortschreitet und mit immer raffinierteren, noch besseren Fasern zu rechnen ist.

Aufgepasst: Auffällig oft ist von „europäischem Echthaar“ die Rede. Sie sollten wissen, dass europäisches Echthaar nur in sehr geringen Mengen verfügbar ist. Was denken Sie, wieviele europäische Frauen sich ihr schönes langes Haar abschneiden lassen? Und wenn: Ist dieses chemisch unbehandelt, nicht dauergewellt, nicht gefärbt (was für die Weiterverwendung eine Bedingung darstellt)?

Sollte dann eine Perücke erst noch im Preisbereich von einigen hundert Euro/Franken als europäisches Echthaar angepriesen werden, dann haben Sie die Gewissheit, dass dies mit Sicherheit unmöglich ist.


1.18 " Haarmaterialien werden für Zweithaar und Haarersatz verwendet?"

Siehe Abschnitt Punkt 1.17/Echthaar.

In die Abteilung „Schauermärchen“ gehören übrigens die immer wieder kursierenden Geschichten, dass diese Echthaare von Gefängnis-Insassinnen (vorzugsweise aus osteuropäischen Ländern) stammen würden. Oder Mädchen und Frauen (vorzugsweise aus armen Entwicklungsländern) würden die Haare gewaltsam abgeschnitten und geraubt.

Selbst wenn solche (lokalen) Einzelfälle zutreffen würden (was sich nicht zu absoluten 100% ausschliessen lässt), könnten diese wohl nicht einmal 0,1% vom Weltmarktbedarf an Echthaar abdecken. Schon deshalb sind diese Schauermärchen sehr einfach (weil faktisch-rechnerisch) zu widerlegen.